Handcrafted ≠ Do it yourself!
DIY bezeichnet Arbeitsvorgänge, die vorwiegend von unbekannten YouTubern ohne Anleitung dafür aber mit beschränktem Talent durchgeführt werden. Besonders ein Hit zur Weihnachtszeit. Neben fancy Kochkreationen werden oftmals handwerkliche Tätigkeiten ironischerweise immer DIY genannt.
Grundsätzlich wird es gerne als generelles Synonym für Reparieren, Wiederverwenden oder auch Verbessern verwendet. Wozu auch diese Wortvielfalt, wenn man alles als DIY bezeichnen könnte 🙂
Ich erwische mich oftmals selber beim stundenlangem Durchscrollen von Pinterest DIY Ideen und musste nach einigen Selbstversuchen schonungslos feststellen, dass die „expectations“ und die „reality“ fast ausnahmslos meilenweit auseinander liegen 😉
Nailed it – NOT!
Als begeisterter Anhänger des Lumbersexual- Kult* löst das Wort „handcrafted“ jedoch natürlich Begeisterung in mir aus, sodass ich einen großen Unterschied zwischen meinen DIY – Fails und meinen gekauften handmade Produkten feststellen kann.
*sind oberflächlich gesprochen „echte“ Kerle, die offenbar mit Axt, Schnur und Taschenmesser in den Wald gehen und ein Haus bauen können. Dennoch ist er im Grunde ein Flanell liebender, tätowierter Hipster, der statt zur Axt zum MacBook greift, in der Stadt lebt und die „gemütlichen Beisln“ der Metropolen wie seine Westentasche kennt.
Begeisterung löst in Männern – ich möcht mich da auch gar nicht rausnehmen – häufig nicht nur das Wort „handcrafted“, sondern auch die Kombination von Schuh+Frau oder Frau in Schuh aus.
Fetisch bleibt Fetisch
Schuhe! Schuhe! Schuhe.
6 Buchstaben die in jeder Frau, bestimmt auch bei vielen Männern, ziemlich sicher kribbelnde Glücksgefühle erzeugen. Ob Sneakers, Stiefel oder High Heels ist da irgendwie ganz egal. Die Beziehung zwischen Frau und Schuhen ist die selbe wie die zwischen Mann und Auto! Schuhe sind das Spiegelbild des Charakters einer Frau, oder anders formuliert: Zeig mir deine Schuhe und ich sag dir wer du bist. Klingt poetisch, ist aber so.
Lass die Schuhe an…
In einer im Januar 2013 im Journal „Evolution and Human Behavior“ veröffentlichten Studie bestätigen sie den verführerischen Effekt von High Heels, dem sich die Herren der Schöpfung einfach nicht entziehen können. Das liegt der Untersuchung zufolge nicht nur am Anblick der hohen Hacken selbst, sondern auch daran, dass sich deren Trägerin dadurch selbst als attraktiver und femininer erachtet.
Zudem soll das Gehen auf hohen Heels laut einer Untersuchung der italienischen Urologin Maria Cerruto 2008 die Beckenbodenmuskulatur trainieren und sorgt so für leichtere und bessere Orgasmen… just sayin‘ Girls.
Was für andere Männer der Schuhfetisch im Bett ist, ist für mich die, von handgefertigte, Schuhe aus der Manufaktur von Ludwig Reiter. Jungs, so nice Schuhe an Frauen auch aussehen aber wenn ihr euch mal so ein Paar von Ludwig Reiter anschafft werdet ihr lieber den ganzen Tag auf eure eigenen Füße starren.
Craftsmanship vom Feinsten – Ludwig Reiter Schuhmanufaktur
Ludwig Reiter ist inzwischen ein Synonym für handgemachte Schuhe. Ich hatte, wie gesagt, das Glück mir die Schuhmanufaktur von Ludwig Reiter mal genauer anschauen zu dürfen.
Nach betreten der Schuhmanufaktur steigt mir der Geruch von feinem Leder in die Nase. Ich kann die Angestellten bei ihrer Arbeit beobachten und darf mit Erstaunen feststellen, dass hier handgefertigt wirklich noch handgefertigt bedeutet. Man spürt, dass jeder die Qualität des Produktes kennt und zu schätzen weiß. Alle Handgriffe sitzen. Mir wird erklärt, dass die handgemachten Schuhe in einer kleineren Serie von Meisterhand gefertigt werden. Beim Rahmenvernähen wird das Oberteil mit der Laufsohle durch zwei separate Nähte verbindet. Dazu werden zuerst das Oberteil und die Brandsohle (Innensohle) mit einem um den Schuh laufenden Lederband – dem Rahmen – zusammengenäht. In einem weiteren, gesonderten Arbeitsschritt verbindet man dann diesen Rahmen durch eine zweite Naht mit der Lederlaufsohle. Um den Tragekomfort des rahmengenähten Schuhs weiter zu erhöhen, wird der Raum zwischen Brandsohle und Laufsohle mit Korkmasse ausgefüllt, in die zur Stabilisierung und Stoßdämpfung ein Holzplättchen – das „Holzgelenk“ – eingelegt ist.
Die Ledersorten im Lager reichen von konventionellem Leder bis hin zu exotischen Ledersorten in teilweise ziemlich ausgefallenen Farben. Ludwig Reiter fertigt neben dem klassischem Sortiment auch Maßanfertigungen für extravagante Kundenwünsche.
Es ist die Leidenschaft für kostbare Materialien und formvollendete Ästhetik, die Ludwig Reiter als Traditionsunternehmen auszeichnen. Das Unternehmen hat sich bewusst gegen die Produktion in außereuropäischen Billiglohnländern entschieden, da die „Nähe zum Kunden“ und in hohem Maße eine kundenorientierte Produktentwicklung stark mit dem, möglichst engen, Kontakt zu den Käufern zusammenhängt. Deswegen produziert man weiterhin Österreich – und zwar in Süßenbrunn.
Das Erfolgsrezept von Ludwig Reiter ist die moderne Interpretation von traditioneller Handwerkskunst, um so dem heutzutage „schnellen Konsum“ entgegenzuwirken.
Aus diesen Gründen und meiner liebe zu Schuhen konnte ich meiner Schwäche für zeitlose Chelsea Boots nicht standhalten und befriedigte meinen „handcrafted“ Schuhfetisch gleich mal mit einem neuen Paar.
Hier 3 verschiedenen Styles mit meinen neuen Ludwig Reiter Chelsea Boots.
*in freundlicher Zusammenarbeit mit Ludwig Reiter
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